Freitag, 12. Februar 2016

Sonja Steger 5: Nositation II


Über die unübersetzbarkeit noseländischen sonderworte.

Das liebliche, zuweilen an schweizer dialekt erinnernde, noseländische idiom
Ist sicherlich reich an unübersetzbaren worten.

Eure Hoheit König Bruno der I. und der Letzte
Sei hiermit aufgefordert
Einen dieser kostbaren wortschätze preiszugeben.

Was der König hiermit gerne tut, allerdings gleich einige:
Auerwäutspfnochsner = so ähnlich wie ein Lebemann, auch einer, der so tut, als ob er alles wisse! Im besten Falle einer, dem alles gelingt! Kann ebenso positiv wie negativ gebraucht werden, hängt vom Zusammenhang und der Intonation ab.
Chodderisiechnonemou = strenges Fluchwort, vergleichbar dem Himmelherrgottnochmals, Wutstufe 180.
Ghüder = ordinär für Kehricht, Müll, aber auch metaphorisch ‚I ha es Ghüder’ als seelischer Zustand eines gordischen Knotens, ein Durcheinander, auch Stress (dann eher ‚I be im Ghüder’. Die Höchststufe ist erreicht, wenn jemand ausruft: 'Jetz hani es Ghüder ir Nase!', das ist die Stufe kurz vor dem Burnout!)
Obergwautshäpscher = entspricht dem lauten Niesen des Königs, meistens am frühen Morgen zu hören, auch mal nachmittags.
Oufuckdumerdri = etwas Ähnliches wie Olfaktrometrie, allerdings als Fluchwort gebraucht, meist als Provokation gemeint, oft im Zusammenhang mit unerklärlichen Gestänken gebraucht.

Pöggu = Schimpfwort für einen Purbertierenden
Schnodderchodderi = ein Rumrotzer, eine Art Griesgram, auch Gernegross (wenn es noch ein Kind ist).
‚Schodderi höt ned so schnodderi morn’ = geläufiges Sprichwort, das dem heutigen ‚Chills’ nahe kommt
Seberotzsiech = ein Art Alleskönner, Held, auch Superheld, oder einfach ein Bluffer! Kann ebenso bewundernd wie verachtend gebraucht werden, hängt vom Zusammenhang und der Intonation ab.
Speuzschärme = das hat nichts mit Speuz = Erlinsbach zu tun, sondern ist der Schutz, den Schüler suchen vor Lehrern, deren Dauergerede viel Flüssigkeit durch die Luft katapultiert.
Tropfnasetörggi = unangenehme Person, eventuell leicht behindert wirkend.

Für den rest der welt gibt es einige beispiele von unübersetzbaren worten
In dem Buch von EllA Frances Sanders
Lost in translation

mein favorit TSUNDOKU

p.s. und für alle, die sich furs Noseländische interessieren empfehlen wir ‘Mundart – Sprochmömpfeli us eusere Gäget – von der Mundart des Suhrentals, vonErnst Matter im Buschö-Verlag Schöftland.
Das Suhrental ist die unmittelbare Sprachumgebung Noselands, welches allerdings geographisch korrekt im Ruedertal liegt, wobei die Rudere oder auch Ruederche kurz nach Noseland in die Suhre fliesst und Ernst Matters Band auch Ruedertaler Spezialiäten enthält ab S62:
S'Liseli het de Naselumpe füreknüüblet

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen