Donnerstag, 3. September 2015

Vermessungsgeschichte 7: Aufbruch in die Neuzeit

Wie die Veränderungen in Karten aufzeigen, wie sich die Darstellung der Welt von der Bibelauslegung entfernte und endlich (wieder) der Orientierung diente (Video).
Interessante Details werden aufgeklärt, wie dass die Biber sich auf der Flucht eben nicht auf den Rücken warfen und sich die eigenen Hoden abbissen.
Die Renaissance brachte den Menschen den Hintergrund in die Malerei und eine realistische Darstellung, in der Könige nicht mehr übergross dargestellt wurden. Mit der Reformation, dem Buchdruck und der Entdeckung Amerikas wurde das Mittelalter beendet, letztere war eigentlich ein kartografischer Fehlimpuls, Kolumbus wollte ja nach Indien. Es dauerte dann übrigens noch 15 Jahre, bis Amerika in Karten auftauchte.
Karte von Hartmann Schedels Weltchronik 1493, Amerika fehlt noch (Quelle: Video Weltbild und Kartograpgie)
Schedel meinte damals vorsichtigerweise 'die Welt ist rund, gescheibelt oder eine Kugel'.
Gleichzeitig entstand der Erdapfel von Martin Behaim, der weltweit älteste erhaltene Globus, der in Nürnberg weilt und uns noch eine Welt ohne Amerika zeigt.
Erdapfel (Quelle: Wikipedia)
Erst 1507 taucht die Karte von Martin Waldseemüller auf, die erstmals den neuen Kontinent, (logischerweise noch inkomplett) zeigt und als Amerika benennt.
Waldseemüller Karte (Quelle: Wikipedia)
Warum eigentlich dieser Amerigo Vespucci, fragt sich  Simon Garfield in seinem Buch 'Karten!', dies schien dieser mehr seinem Erzähltalent als seinen Seefahrten zu verdanken.
Es gibt aber auch den Kartografieexperten Seymour Schwartz, der in The Missmapping of America behauptet, dass die Reiseberichte Vespuccis schwindelanfällig seien. Die Benennung hätte sich eindeutig an Kolumbus orientieren müssen, aber die Waldseemüllerkarte hatte diesen Fehler zur Tatsache werden lassen.

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